2007 bis 2010
Denkmalschutz
Aufgabe: Das im Inventar der Denkmalpflege enthaltene Mehrfamilienhaus (8 Wohnungen, 1 Büro / Gästewohnung) in drei zusammengebauten Gebäuden in langjährigem Familienbesitz in einem schönen, leicht verwilderten parkähnlichen Garten (ältester Teil der Häuser 1639, oder möglicherweise noch älter) ist von den Eltern des heutigen Besitzers baulich arg vernachlässigt worden und hat einen riesigen Nachholbedarf; es geht darum, in Zukunft Wasserschäden auszuschliessen und trotzdem die günstigen Mieten in den meisten Wohnungen niedrig zu behalten (das Haus wird zu einem grossen Teil von Studenten, Künstlern und Verwandten des Besitzers bewohnt), zudem muss der vorderste Teil an der Strasse auch statisch mit neuen Fundamenten gesichert werden
Idee: Das Haus soll in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege sanft und pragmatisch renoviert werden; im Vordergrund steht dabei die von uns so genannte 3-Wasser-Sanierung, d.h. es wird erstens das undichte Dach renoviert, zweitens werden undichte Wasserleitungen ersetzt und drittens werden Massnahmen gegen die aufsteigende Feuchtigkeit (teilweise alte Holzböden auf Stampflehm verlegt!) ergriffen; überall, wo Eingriffe erfolgen, soll dies mit sorgfältiger Detailplanung und dauerhaften Materialien geschehen, nach dem Motto: Lieber nichts als eine Husch-Husch-Version
Projekt: Die von uns so genannte 3-Wasser-Sanierung beinhaltet konkret die Sanierung der beiden Flachdächer; diese werden als unterlüftete Kaltdächer mit sehr guter Wärmedämmung (Isofloc) ausgebildet, wobei der Dachrand dank einem Absatz (Stufe) der Dachfläche in Absprache mit der Denkmalpflege niedrig gehalten wird; die allen Bewohnerinnen und Bewohnern dienende Dachterrasse auf dem hintern Haus wird mit einer Abdeckung aus Lärchenholzbrettern und einem optisch leichten, aber stabilen Geländer wieder voll funktionsfähig, und das Wäschetrocknungshäuschen auf dem Dach wird sorgfältig restauriert; in den Häusern werden zahlreiche Leitungen ersetzt; der Boden und die Fundamente im vordern Haus werden, so weit nicht unterkellert, vollständig ersetzt, d.h. betoniert und sehr gut wärmegedämmt, wobei auch die im Boden verlaufende Kanalisation vollständig ersetzt wird; in grossen Teilen des Hauses werden die Fenster durch Minergiefenster ersetzt; die Wohnungen werden pragmatisch renoviert ausser einer Wohnung im hintern Haus, die in den fünfziger Jahren umgebaut worden ist, der Wohnung im Erdgeschoss des vordern Hauses mit dem neuen Boden, die eine neue Küche und eine Dusche erhält, und der Wohnung im obersten Geschoss des gleichen Hauses, die eine neue Küche und ein Bad erhält; die Zimmeröfen werden, wo vorhanden, beibehalten, ebenso die an die Zentralheizung angeschlossenen Heizkörper; die Warmwasserversorgung wird weiter zentralisiert (die Wärme wird neu mit einer Gas- statt einer Oelheizung erzeugt, und das Warmwasser mit einer Frischwasserstation mit Plattentauscher gewärmt – ein späterer Anschluss von Solarkollektoren ist vorgesehen); der gemütliche Hof auf der Nordseite der Gebäude wird ebenfalls renoviert
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