2006 bis 2009
Minergie-zertifiziert, fast Minergie plus
Aufgabe: Das kleine Einfamilienhaus (Holzbau) an wunderschöner Aussichtslage an einem windgeschützten Südhang in einem der sonnenreichsten Gebiete der Schweiz aus den siebziger Jahren ist schlecht wärmegedämmt, nicht genügend winddicht und hat zu kleine Fenster, das Wohnzimmer kann zwar problemlos mit dem Kachelofen beheizt werden, aber die übrigen Räume werden nicht sehr warm und müssen mit energiefressenden elektrischen Speicheröfen erwärmt werden
Idee: Da die Dachtraufe ebenfalls zu niedrig ist, drängt sich ein teilweiser Ersatzneubau des oberen Geschosses auf; weil das Bündner Oberland eines der sonnigsten Gebiete der Schweiz ist (die Sonnenscheindauer ist hier grösser als in Lugano) wird die aktive und passive Nutzung der Sonnenenergie ein wichtiges Thema
Projekt: Das Untergeschoss mit dem grossen Bastelraum und der kleinen Waschküche wird bestehen gelassen, der Elektrospeicherofen wird entfernt, der Bastelraum innen mit Multiporplatten (Kalk) gedämmt, die Fenster werden durch Passivhausfenster der neusten Generation ersetzt; das Obergeschoss wird neu als vorgefertigte Holzkonstruktion inklusiv vorgefertigter Decke aufgebaut, mit sehr grossen Passivhausfenstern (Aussicht), einer kontrollierten Lüftung und einem einzigen, kleinen, automatischen Pelletsofen; angestrebt – aber wegen der geringen Grösse des Hauses nicht ganz erreicht – wird in sehr guter Zusammenarbeit mit dem Energieplaner des Kantons Graubünden der Minergie-P-Standard (entsprechend dem Mäuschen-Elefant-Problem ist es wegen der relativ zu ihrem Volumen viel grösseren Aussenfläche viel schwieriger, für kleine Gebäude die Minergie-P-Anforderungen zu erfüllen, in diesem Fall trotz 44 cm Aussenwand- und 50 cm Dachdämmung); das Gebäude besteht den Blowerdoor-Test glänzend und wird Minergie-zertifiziert, wobei der Energieverbrauch des Minergiestandards weit unterschritten wird; die Dachbalken des alten Hauses und die intakten Türblätter werden wieder verwendet; die Sonnenkollektoren für die Warmwasserversorgung werden schräg vor das Haus gestellt, weil das Schrägdach zu flach ist (Schnee) und um eine spätere, grosse Photovoltaikanlage nicht zu verhindern; das Haus erhält einen grossen, auf drei Seiten freien Aussichtsbalkon mit einem filigranen, die Aussicht nicht behindernden Geländer; der unbeheizte Raum zwischen der isolierten Decke und dem Dach dient als Abstellraum, aber auch als Fledermausnistplatz, und unter dem Vordach werden spezielle Nistkästen für Mauersegler aufgehängt
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